Keyvisual der Ausstellung "Die Schweiz anderswo" - es zeigt ein Ehepaar, der Mann stösst einen grossen Überseekoffer

Die Schweiz anderswo

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Ausstellung

751’800 Schweizerinnen und Schweizer leben heute in 200 Ländern rund um den Globus. Viele haben sich in der neuen Heimat niedergelassen, andere kehren später zurück. Wanderbewegungen gehören zur historischen Normalität: Bis zur Französischen Revolution stellt der Solddienst den häufigsten Migrationsgrund dar. Seit der frühen Neuzeit sind vermehrt Handwerker, Kaufleute, Geistliche, Gelehrte und andere Fachkräfte in Europa unterwegs. Zum Massenphänomen wird die Emigration im 19. Jahrhundert: Ganze Familienverbände sowie Geschäftsleute machen sich auf in ferne Länder und Kontinente – verbunden mit der Hoffnung auf das wirtschaftliche und private Glück. 

Die Ausstellung thematisiert die Gründung der Auslandschweizer-Organisation und erzählt faszinierende Geschichten von damaligen und heutigen Auswanderern. Anhand aussergewöhnlicher Exponate, Fotos und Filme beleuchtet sie einzelne Persönlichkeiten – wie beispielsweise den «Türken-Müller» aus Luzern, welcher als Direktor der Orientbahn in Istanbul Karriere machte.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm lädt zur Reflexion mit dem Thema ein. Wie wäre es mit der Erforschung der eigenen Familiengeschichte? An ausgewählten Sonntagen lädt das «Büro für Migrationsgeschichten» die Besucher dazu ein, Auswanderungsgeschichten aus ihrer Familie zu erzählen und diese schreiben zu lassen.

Veranstaltungen

Schulen

Keyvisual der Ausstellung "Die Schweiz anderswo" - es zeigt ein Ehepaar, der Mann stösst einen grossen Überseekoffer

Die Ausstellung bildet mit ihren zahlreichen Hintergrundinformationen und den vielfältigen Biografien aus verschiedenen Epochen eine Plattform für Schulklassen, um sich dem Thema Migration anzunähern oder dieses zu vertiefen.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler vor dem Museumsbesuch eine Stammtafel ihrer Familie zusammenstellen, die in die Führung mit der Schulklasse integriert wird. So können die Schülerinnen und Schüler auf ihre eigene Spurensuche gehen: wer sind eigentlich meine Vorfahren? Woher sind meine Grosseltern? Wer gehört alles zu meiner Familie?

Wir legen Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler während der Führung selber aktiv sind. Mittels Gruppenaufträgen gehen sie auf Spurensuche von Objekten und Fragestellungen zur Auswanderung.

Die Führungen für die Schulklassen sind abgestimmt auf den Lehrplan 21 sowie das Alter der Schülerinnen und Schüler.

Geführter Besuch

Mittelstufe | Sekundarstufe I bis II

Die Schweiz anderswo

Aktuell leben über 760‘000 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland. Welche Gründe haben Menschen damals und heute bewegt, die Schweiz zu verlassen? Wie haben sie sich in der neuen Umgebung zurechtgefunden? In der Ausstellung gehen wir diesen und weiteren Fragen nach, wir begeben uns auf Spurensuche der Auswanderinnen und Auswanderer aus verschiedenen Epochen.

Führung | 1 Stunde | kostenlos

Für Führungen und freie Besichtigungen bitten wir 14 Tage im Voraus um Kontaktaufnahme.

Führungen & Eintritt sind für Schweizer Schulklassen kostenlos.

zum Anmeldeformular

accessibility.sr-only.person_card_info Reservationsdesk

+41 41 819 60 10 forumschwyz@nationalmuseum.ch

Selbstständige Besichtigung

Für Führungen und freie Besichtigungen bitten wir 14 Tage im Voraus um Kontaktaufnahme.

Führungen & Eintritt sind für Schweizer Schulklassen kostenlos.

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Blogartikel zum Thema

Medien

Auf in eine neue Welt - Die Schweiz anderswo

Forum Schweizer Geschichte Schwyz | 13.4.2019 - 29.9.2019
publiziert am 11.4.2019

Der Traum vom Auswandern steckt in vielen Köpfen. Die Gründe, die Schweiz zu verlassen bleiben vielschichtig - damals wie auch heute. Die Ausstellung «Die Schweiz anderswo» widmet sich den spannenden Geschichten von Schweizerin­nen und Schweizern, die ausgewandert sind um ihr Glück in der Ferne zu suchen.

Lange Zeit galt die Schweiz als Auswanderungsland. Noch vor wenigen Genera­tionen und bis ins frühe 20. Jahrhundert emigrierten viele Schweizerinnen und Schwei­zer aus wirtschaftlicher Not. Andere fanden in Afrika, Asien und Ozeanien als Missionare, Geschäftsleute und oder Naturforscher neue Tätigkeitsfelder in der kolonialen Ökonomie. Heute leben rund elf Prozent der Schweizer Bevölkerung im Ausland: Frankreich, Deutschland, Italien, das Vereinigte Königreich und Spanien sind die beliebtesten europäischen Auswanderungsziele. In Übersee hingegen haben sich die meisten Auslandschweizer in den USA, in Kanada oder in Israel nieder­gelassen.

Auf der Suche nach einer neuen Perspektive

Doch woher kam und kommt der Wunsch, sich im Ausland niederzulassen? Wanderbe­wegungen gehören sowohl historisch als auch global betrachtet zur Normali­tät, so auch in der Schweiz. Bis zur französischen Revolution wanderten vor allem Söldner für fremde Dienste aus. Zum Massenphänomen wurde die Emigra­tion im 19. Jahrhundert: Fast eine halbe Million Schweizer machten sich auf in ferne Länder und Kontinente – stets verbunden mit der Hoffnung, im «neuen Land» das wirtschaftliche und private Glück zu finden.

Vom «Türken-Müller» aus Luzern und Damian Felchlin aus Schwyz

In der Ausstellung werden faszinierende Geschichten von Schweizer Auswanderern zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert beleuchtet. Aussergewöhnliche Exponate, Fotos und Filme dokumentieren beispielsweise das Leben des «Türken-Müllers» aus Luzern, der im 19. Jahrhundert als Direktor der Orientbahn in Istanbul Karriere machte. Ebenso interessant ist die Geschichte des jungen Schwyzers Damian Felchlin, der als Handelskommissar den Import von Schweizer Produkten in die USA unterstützt.

Die Auslandschweizer-Organisation

Um die Verbindung der im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer zur Heimat und untereinander zu stärken, wurde 1916 die Auslandschweizer-Organisa­tion (ASO) gegründet. Die ASO vertritt die Interessen der 751‘800 im Ausland leben­den Schweizer Staatsangehörigen in der Schweiz und wird von den Behörden als Sprachrohr der Fünften Schweiz anerkannt. Sie informiert die Landsleute im Aus­land über das Geschehen in der Schweiz und bietet ihnen eine breite Palette von Dienstleistungen an. Die ASO wird von rund 650 Schweizervereinen und schweizeri­schen Institutionen in aller Welt getragen.

Subventionierte Auswanderungen

Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise, anfangs der 1930er Jahre, subventionierte der Bund die Auswanderung von Erwerbslosen. Insbesondere Arbeitslose, die sich in Brasilien eine neue Existenz aufbauen wollten, erhielten Unterstützung.

Eigene «Migrationsgeschichte» schreiben lassen

Ein vielfältiges Rahmenprogramm lädt zur Reflexion mit dem Thema ein. Wie wäre es mit der Erforschung der eigenen Familiengeschichte? An ausgewählten Sonn­tagen lädt das «Büro für Migrationsgeschichten» die Besucher ein, die eigene Auswan­derungsgeschichte oder die eines Familienmitglieds zu erzählen und diese für sich schreiben zu lassen.

Bilder

Sklavenbrett, Westafrika, vor 1888

Die Basler Missionare spielten bei der Sklavenbefreiung ab 1862 eine wichtige Rolle.

Museum der Kulturen Basel

Orden

verliehen zwischen 1897 und 1916 an Jakob Müller

Schweizerisches Nationalmuseum

Bild 1206661 (RM)

In Zürich ist ein erstes Kontingent von 40 unbemittelten Arbeitslosen nach Brasilien abgereist, um als Pflanzer in den Urwaldgegenden eine neue Existenz aufzubauen. Die Ansa-Aktie, welche die Auswanderung der Arbeitslosen ermöglicht hat, ist vom Bund durch eine namhafte Summe subventioniert worden. Das auf dem Bild zu sehende Paar, wartet auf die Abfahrt des Zuges im Hauptbahnhof Zürich, Aufnahme aus den 30er Jahren.

Keystone, Photopress-Archive

Bild 28025525 (RM)

Ein Schweizer Paar, das nach Australien auswandern will, trifft mit seinem Gepäck im Abgangslager in Büren am Albis ein, undatierte Aufnahme.

Keystone, Photopress-Archive

Karin Freitag-Masa

Leiterin Betriebsadministration, Marketing & Kommunikation

Forum Schweizer Geschichte Schwyz +41 41 819 60 18 karin.freitag@nationalmuseum.ch

Leihgeber

Archiv der Basler Mission
Association Fribourg - Nova Friburgo, Fribourg
Biblioteca cantonale di Lugano
Desertina Verlag und Logistik AG, Chur
Susann Bosshard-Kälin, Egg
ETH-Bibliothek, Hochschularchiv der ETH Zürich
Historisches Museum Basel
Roland Isler, Heatherton, Australien
Flavia Leuenberger Ceppi, Balerna
Jacques Edgar Müller, Zumikon
Musée d’art et d’histoire, Fribourg
Musée gruérien, Bulle
Museum der Kulturen Basel
Pharmazie-Historisches Museum der Universität Basel
Sammlung Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
Schweizerisches Bundesarchiv, Bern
Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich
Staatsarchiv Graubünden, Chur
Staatsarchiv Schwyz
Lucas Steiner, Schwyz
Stiftung Kantha Bopha, Zürich
Universitätsbibliothek Basel
Verlag Hier+Jetzt, Baden
Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Y MAG, Schwyz
Zentralbibliothek Zürich

Wir danken / Nous remercions / Ringraziamo / We thank
der Auslandschweizer-Organisation ASO
SWI swissinfo.ch

Partner

Impressum

Gesamtleitung  

Andreas Spillmann

Projektleitung  

Pia Schubiger

Öffentlichkeitsarbeit und Marketing  

Karin Freitag-Masa (Leitung), Conny Lüönd

Bildung und Vermittlung  

Isabelle Marcon Lindauer

Szenografie  

Gasser Derungs Innenarchitekturen GmbH, Carmen Gasser Derungs, Remo Derungs, Merit Albertin, Anne-Chantal Rufer

Grafik  

Grafik Designer FH, Gabriel Andermatt und David Clavadetscher

Ausstellungsbau  

Aroma Productions AG
Roger Drein, Malen und Stuck
Atelier S&G
Ruedi Schmidig

Lichtplanung  

Mati AG, Mica Ostermeier

Leihwesen  

Maya Jucker, Bernard Schüle, Angela Zeier

Konservierung und Objektmontagen  

Markus Leuthard (Leitung), Tino Zagermann (Projektleitung), Anna Jurt

Logistik  

David Blazquez (Leitung), Christian Affentranger, Markus Scherer

Fotografie  

Jonas Hänggi

Bildarchiv  

Andrea Kunz, Fabian Müller

Lithografie und Scans  

Georg Sidler

Medienplanung, Installation und Programmierung  

René Vogel (Leitung), Thomas Bucher, Pasquale Pollastro upbrand emotions Gmbh, Thomas Krummenacher, Christoph Probst

IT, Web und Audio  

René Vogel (Leitung), Thomas Bucher, Pasquale Pollastro, Danilo Rüttimann

Übersetzungen  

Marie-Claude Buch-Chalayer, Weil am Rhein
Giovanna Planzi, Minusio
Nigel Stephenson, Basel

Lektorat  

Apostroph Luzern AG